AM BÜDCHE – Fotos von Büdchen in Köln
Kein Kölner könnte sich ein Leben ohne es vorstellen, so manchem erleichtert es den Alltag und ist ein fester Anlaufpunkt in der heutigen Schnelllebigkeit.
Das “Büdche”, wie man die Kioske und Büdchen im Kölschen nennt, ist mehr als ein Verkaufsstand für Getränke, Süßwaren oder Dinge des sofortiges Gebrauchs, wie es Wikipedia schreibt. Das Büdchen ist Lebensmittelpunkt vieler Veedel, wenn die Kneipe noch nicht auf oder schon wieder zu hat, es ist Postannahmestelle für Vollzeitarbeitende, externer Kühlschrank oder einfach nur der geselligste Ort, den sich mancher vorstellen kann. Hier wird man verstanden, hier herrscht Regelmäßigkeit, hier ist man immer willkommen.
Auch wenn die Liebesbeziehung des gemeinen Kölners mit seinem Veedels-Büdchen innig ist, und die Kioskkultur in unserer schönen Domstadt bis weit ins letzte Jahrhundert zurückreicht, ist die Existenz mancher Büdchen durch alternative, zumeist auch günstigere Bezugsquellen für Dinge des täglichen Gebrauchs gefährdet. Längere Ladenöffnungszeiten der Supermärkte, Convenience Shops in Tankstellen und geöffnete Bäckereien an Sonn- & Feiertagen machen zwar das alltägliche Leben für die meisten von uns leichter, sorgen jedoch auch dafür, dass viele Büdchen und Kioske in Köln um ihre betriebswirtschaftliche Daseinsberechtigung kämpfen müssen.
Mit diesem Fotoprojekt habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, die Nostalgie, den Charme und auch die Alltäglichkeit von Kölns schönsten Büdchen einzufangen. Die Bilder sollen uns daran erinnern, wie wichtig das Büdchen aus soziologischer, kultureller und städtebaulicher Sicht für unser Leben in Köln ist. Das Projekt soll Startschuss sein für den Erhalt und die Belebung der Büdchenkultur der Stadt Köln.
Köln ohne Büdchen wäre wie der Rhein ohne Wasser.